Arzneikunde
Die Wurzeln der chinesischen Medizin liegen im Schamanismus, etwa 12. Jh vor Christi Geburt. Schamanen der Yin Dynastie ( 12. Jh-1066 vor Chr.) übten kultische, religiöse und medizinische Handlungen aus. Es wurden schon damals verschiedene Behandlungsformen, aus denen die späteren Therapieformen der traditionell chinesischen Medizin hervorgingen, praktiziert. Dazu gehört insbesondere die Einnahme von Arzneimitteln.
Die Zubereitung dieser Arzneimittel, im wesentlichen als medizinische Weine oder Dekokte, befand sich bereits damals auf hohem Niveau. In der Zeit von 25-220 nach Chr. wurde "Shennong bencao jing" (Shennongs Klassiker der Drogenkunde), die erste bekannte drogenkundliche Schrift verfasst. Die wichtigste Sammlung klinisch erprobter Rezepturen aus der Han-Zeit (206 vor Chr.-220 nach Chr.) "Shanghanlun" und "Jingui yoalue" bilden in der Überarbeitung aus dem 11.Jh heute in China und Japan die klassische Grundlage der Arzneitherapie.
Im 16. Jh. verfasste Li Shizhen (1518-1593) das Werk "Bencaogangmu" (Phamakopoe in Abteilungen und Unterabteilungen).Es beschreibt mehr als 1800 Einzelmittel und 10.000 Rezepturen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Chinesische Rezepturen bestehen also aus verschiedenen Einzelmitteln, deren Zusammenstellung individuell, für jeden Patienten und dessen Erkrankung, erfolgen muß. Einzelmittel können dabei pflanzlichen, tierischen sowie mineralischen Ursprungs sein.
In deutschen Apotheken bezogene chinesische Arzneimittel unterliegen den strengen deutschen Richtlinien des Reinheitsgebotes, der Qualitätskontrolle und des Artenschutzes. Somit steht mit der chinesichen Arzneimitteltherapie ein ebenso sicheres Therapieverfahren wie mit der westlichen Arzneimitteltherapie zur Verfügung.