Therapie gegen Kopfschmerz / Migräne
Russell C. Packard beschrieb: "Der Patient, der an Kopfschmerzen leidet, findet sich häufig in der Situation eines medizinischen Waisenkindes. Er kann sich glücklich schätzen, wenn sein Kopfschmerz vorübergehend ist. Ist dies nicht der Fall, befindet er sich auf einer Exkursion beim Augenarzt, HNO-Arzt, Neurologen, Zahnarzt, Psychiater, Orthopäden, Apothekern und den neuesten Massagepraxen. Er wird geröntgt, mit Brillen ausgestattet, psychoanalysiert, stimuliert, es werden die Zähne gezogen, er wird eingerenkt und die Nasenmuscheln werden operiert. Und zumeist bleiben die Kopfschmerzen bestehen."
Diese Beschreibung stellt das "Kopfschmerzdilemma" hervorragend dar.
Es werden zur Zeit im "Internationalen Diagnose Code" (ICD) über 140 verschiedene Kopfschmerzformen kodiert.
Nur der geringste Teil dieser Kopfschmerzen beruht auf organischen, fassbaren Veränderungen, es handelt sich dabei um sogenannte "sekundäre Kopfschmerzen". Diese können durch technische Untersuchungen diagnostiziert werden.
Die allermeisten Patienten (ca 95%) leiden unter sogenannten "primären Kopfschmerzen", zu diesen gehören auch alle Migräne-, Cluster-, Hemikranie-, atypische- ,neuralgieforme-, CMD- und andere Kopfschmerzformen. Diese können nicht mittels technischer Untersuchungen diagnostiziert werden.
Für die Diagnosestellung von Kopfschmerzen ist also die intensive Befragung der Patienten, sowie deren genaue Schilderung der Kopfschmerzen und der Begleitumstände oder Begleitsymptome von allergrößter Wichtigkeit.
Zur Erfassung aller wichtigen Aspekte wurden standardisierte Fragebögen und Kopfschmerzdokumentationsbögen entwickelt. Diese können u.a. unter folgender Adresse www.dmkg.de unter der Rubrik: Patienten > Downloads - aufgerufen werden. Mittlerweile gibt es zum Führen von Kopfschmerz-/Migränetagebüchern auch Apps für digitale Endgeräte.
Zum Erstgespräch in meiner Praxis werden die Patienten bei der Anmeldung zur Abgabe von Kopfschmerzfragebögen und -Dokumentationen eine Woche vor dem eigentlichen Termin aufgefordert.
So kann ich vor dem Erstgespräch bereits erste Auswertungen vornehmen, sodass ich im Gespräch weiter gezielt in die Tiefe der Beschwerden vordringen kann, um dann eine zutreffende Kopfschmerzdiagnose stellen zu können.
Die Therapie von Kopfschmerzen ist natürlich auch sehr vielfältig und selbstverständlich von der Diagnose des Kopfschmerzes abhängig.
Alle Therapieformen, die in meiner Praxis angeboten werden, können auch zur Therapie von Kopfschmerzen eingesetzt werden. Häufig ist aber die Einbindung weiterer Therapeuten erforderlich. Dies entscheidet das therapeutische Gespräch beruhend auf der Diagnose.